Mittwoch, 7. März 2012

März 2012: Routine

Wiedermal auf die Schnelle: Bauarbeiten sind jetzt seit einigen Wochen endlich abgeschlossen. Ja, WIR SIND FERTIG !!!! Was nur noch fehlt (sozusagen als "nice to have"): die Boulderwand! Die ersten Balken stehen schon, der Rest folgt bald. 


Zurzeit passiert eigentlich nichts Spektakuläres, außer der immer wiederkehrende Alltagswahnsinn.


Daher hier ein paar Schnappschüsse von unserer Bagage: 



Xai, einer unserer Kellner, 17 Jahre alt. Lernt fleißig Englisch, kennt schon die Speisekarte rauf und runter. Macht super Mangolassis und diverse andere Shakes. 


Von links: Bang und Dui (2 Schwestern, 17 und 15 Jahre alt, aus dem Nachbardorf), Baa (17) und Wan (17), unsere Küchenfeen, und nochmal Xai.


Mitarbeitertreffen, so ganz Deutsch mit Kaffee und Kuchen. Uli und ich reden immer noch mit Händen und Füßen, aber unsere Leute hören geduldig zu. Erstaunlich, dass sie uns überhaupt ernst nehmen, stellt euch mal vor euer Chef kann keinen einzigen Satz richtig geradeaus sprechen...
 Im Vordergrung rechts Gai, auch Kellnerin, die sich hier als Verantwortungs- und Vertrauensperson rauskristallisiert. Auch erstaunlich, wieviel Englisch sie in den letzten 3 Monaten schon gelernt hat. 21 Jahre alt, hat schon 2 Kinder.


Glockenstimmen-Wan, sehr engagiert und verlässlich, und Baa wohnen beide im Staff House im Green Climbers Home.

Hier Mai (18) und Nui (21), bei denen wir im Januar auf der Hochzeit waren (wir haben berichtet). Nui arbeitet nun auch seit kurzem bei uns, ist total fleißig (zumindest wenn wir gucken). Mai ist übrigens schwanger.

Dui hat einen Spitznamen erhalten: Dui-tod (die Frittier-Dui), da sie sich immer auf die Essens-Bestellungen stürzt, die frittiert werden.

Ken, unsere Housekeeping-Dame, deren Mann vor einer Woche gestorben ist. Uli und ich haben sie am Tag vor der Beerdigung (bzw. Verbrennung) besucht. Der Verstorbene lag zugegeckt im Haus. Freunde und Familie waren alle versammelt und haben einen Opfertisch mit vielen Geldgaben vor ihm aufgebaut. Die Dorfbewohner haben einen Sarg gezimmert. Kens Mann war schon seitdem wir sie kennengelernt haben ziemlich krank, daher kam der Tod nicht überraschend. Dennoch, verständlicherweise, leidet sie sehr. Ach tut sie uns leid. Sie hat 2 Söhne und eine Tochter, vielleicht gibt ihr das Trost.



Und hier Bang, die sich mittlerweile als eine Art Super-Springer entpuppt. Da sie nicht lesen kann ist es doch ein wenig zu schwer für sie im Service zu arbeiten. Sie hat aber ein unheimliches Talent sich nützlich zu machen. Sie guckt, sieht wo sie helfen kann und packt zu. Manchmal zu heftig. Daher hat sie den Icecrusher, den Ulis Bruder Stefan mitgebracht hatte und auf den ich mich so gefreut hatte, schon nach 2 Tagen geschrottet. Als sie gehört hat dass dieser soviel kostet wie ein ganzer Monatslohn hatte sie ein wahnsinnig schlechtes Gewissen und macht immer einen großen Bogen um den Crusher (wir konnten ihn notdürftig reparieren).


Pimasoon, unsere 2. Dame im Housekeeping, kommt hier bildtechnisch etwas zu kurz. Hat vom Rauchen und sicherlich auch von ein wenig zuviel Bier eine krasse rauchige Krächzstimme. Ich nenn sie immer "coole Sau" (was ich durchaus positiv meine!). Sie muss dann immer lachen und krächzt dann auch "coolessau". Dann muss ich immer lachen.


Nicht zu vergessen: Helmut und Aysegül, die aber leider nicht auf den Fotos sind, da sie selber geknipst haben. Eine Riesenhilfe! Ob kellnern, Betten aufbauen, Kletterkurse geben, die Wasserpumpe wieder ans Laufen bringen...sie sind sehr vielseitig einsetzbar! Vielen Dank euch beiden!


Wir durchleben hier also mit unserer Bande schon eine Menge Höhen und Tiefen.


Sie sind uns schon richtig ins Herz gewachsen. Süß sind se ja, wenn sie nicht grad wiedermal den Zucker beim Dessert vergessen oder das Brot anbrennen lassen oder das Plastik in den Kompost schmeißen oder die Gerichte auf die falsche Zimmernummer schreiben oder wiedermal eine Stunde zu spät kommen oder das Honigglas nicht richtig zuschrauben und es vor Ameisen nur so wimmelt oder das kaltgestellte Bier über Nacht im Eisfach vergessen oder die Wäsche von den Gästen völlig durcheinanderschmeißen...es gibt eine Menge die man falsch machen kann, hätte ich gar nicht gedacht.


Ui, noch eine Neuigkeit: wir haben die Routenanzahl "100" durchbrochen, heute wird schon an der 102. Route gebohrt. Ist für die meisten von euch wahrscheinlich höchst unspektakulär, aber für Kletterer wird das Gebiet hier umso interessanter. 


So, nun wieder auf nach Haus, zurück ins Gefecht.


Seid gegrüßt von
Tanja und Uli

6 Kommentare:

  1. Yipie! Immer wieder schön von Euch in der Ferne zu hören!
    Nach einer Woche "krank" läuft nun die Vorbereitung auf den Klettermarathon auf vollen Touren. Und so langsam wird die 7- zum Alltag und die 7 ist machbar, während die 7+ noch ne harte Nummer ist. Mit einem Mal Training pro Woche bin ich alter Sack aber glücklich und zufrieden über die Fortschritte.
    Und: Glückwunsch!!!! Zur 100. Route!!!!!

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  2. Wenn man in die Gesichter eurer Mitarbeiter blickt, spürt man geradezu das positive Grundgefühl(=Betriebsklima) bei euch! Das ist ein wichtiger +-Punkt und macht für beide seiten die kleinen Pannen besser verdaulich. Ich weiss, ihr habt nicht nur in Punkto Technik und Organiosatio0n Großes vollbracht, sondern auch im menschlichen Bereich.

    Manfred

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  3. Hallo nach Laos, danke für den neuen Blog, ist ja immer wieder spannend, von euch zu hören und die Fortschritte zu bewundern. Dass mit der "Bagage" wird sicherlich auch eines Tages klappen, wär ja gelacht bei eurem Einsatz!
    Hier kehrt langsam der Frühling ein, Krokus u. Narzissen bühen schon, vor der Tür steht ein Topf mit bunten Primeln.
    Alles Liebe
    Usi

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  4. Hallo, liebe Tanja,
    Dein Bericht über Euer Leben in Laos ist immer wieder interessant. Ich warte schon auf den nächsten. Schön, dass ihr mal das Personal vorgestellt habt! Meldet euch doch bald mal wieder.
    Viele Grüße aus dem schönen Brühl
    Hanni

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  5. Ich denke an Euch und freue mich, wenn Ihr im Sommer wieder da seid.

    Ich hatte eine tolle Zeit bei Euch.

    Viele Grüße nach Laos
    Stefan

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  6. Hallo,

    ich nochmal. Ihr solltet die Bilder auf der Homepage vielleicht nochmal aktuallisieren und die Bilder von der Überflutung rausnehmen.

    Liebe Grüße
    Stefan

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