Donnerstag, 31. März 2011

31.03.2011 wieder daheim

Flughafen Frankfurt, angekommen. Nochmals 1000 Dank für die tolle Willkommenszeremonie am Flughafen...und dann Lasagne, Salat, Rotwein und Schokokuchen, besser konnte es nicht sein! Mittlerweile sind wir wieder eingerichtet (mein Gott was haben wir viel Kram!!!), Auto und Telefon wieder angemeldet, neue PIN-Nummern bestellt (haben beide die alte vergessen), Kahlschlag bei Aldi, wieder ein "Ü" auf der Tastatur, Wasserdruck beim Duschen, ein Zahnarzt des Vertrauens...es sind die kleinen Annehmlichkeiten die uns nun viel mehr auffallen. Einige "Aha"- und "Huch-Erlebnisse" pro Tag, bis alles wieder selbstverständlich wird.
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Haben wir uns verändert?
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Nee, nicht wirklich. Sind nur ne Runde flexibler, offener und glücklicher geworden. Eitelkeiten sind Nebensache geworden. Haben immer wieder gemerkt wie Deutsch wir eigentlich sind, in positiver als auch negativer Hinsicht: in Sachen Pünktlichkeit, Hygiene, Strebsamkeit, Pingeligkeit, Misstrauisch-sein, Sicherheitsdenken, Zuverlässigkeit. Zum Glück aber nicht Deutsch genug, um nicht unsere anfängliche Spinnerei vom 'Green Climbers Home' wahr werden zu lassen.

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Was hat uns am meisten beeindruckt?
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- Die Leichtigkeit und Herzlichkeit von Laoten, Thailändern und Amerikanern (Vietnam ist leider durchgefallen)
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- Viele faszinierende Menschen, die ihr Leben dem Reisen gewidmet haben.

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- Und viele Menschen die uns so viel Vertrauen entgegengebracht haben obwohl sie uns gar nicht kannten. Und dass uns so viele unserer Lieben uns die ganze Zeit in Gedanken begleitet haben - das war toll!
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- Die grandiose Landschaft von Südostasien - Die wahnsinnig weite Wüstenlandschaft von Kalifornien, wir haben noch nie soooo weit gucken können.
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Weltreisen können wir nur weiterempfehlen, es lohnt sich! Allerdings, das sollten wir nicht vorenthalten, ist es nichts für Pingelfritzen. Mit folgendem sollte man schon klarkommen: Dies hatten wir schon mal gezeigt: unser Badezimmer, Tonsai/Thailand. Suchbild: wo ist die Kröte, wo ist der Gecko? Bungalow, 40 km vor Chiang Mai/Thailand. Sieht aufm Foto ja fast schon nett aus, aber der Schein trügt. Selbst uns war dies zuviel, sind am gleichen Tag wieder ausgezogen. (Aber auch wegen der merkwürdigen Umgebung hier) Restaurant, Hoi An/Vietnam Restaurant, Hue/Vietnam Empfangs'halle' in Guesthouse, Hanoi/Vietnam (was man hier nicht erkennt: der Boden steht unter Wasser, wollte aber nasse Füsse, ach ich hab ja auch "ß", also Füße, vermeiden. Das war vielleicht ne Kletterpartie!) Restaurant, Cat Ba Island/Vietnam Noch'n Restaurant auf Cat Ba Island. Was soll die Dusche im Waschbecken? Mein Favourite: hinter der Moped-Werkstatt in Thakhek/Laos .
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Die Klos waren alle ziemlich fotogen, in echt sah alles viel schlimmer aus.
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Anmerkung: oft stehen freundlicherweise gebrauchte ausgelatschte Schlappen in den Badezimmern zur Verfügung und sollten eigentlich genutzt werden, da man davon ausgeht, dass man die Räume barfuß betritt. Da kam aber unser Pingeldeutsch nicht mit klar...wir bevorzugten unsere eigenen Schuhe.
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Zuguterletzt unsere Verlusteliste (obwohl wir immer so aufgepasst haben...):


- 5 Sonnenbrillen (davon 2 kaputt und 1 geklaut)

- Ulis Lieblings-T-Shirt (auf einer kleinen Insel bei Koh Yao Noi)
- Ulis Lieblings-Kapuzenpulli (im Bus vergessen)

- Kamm (kaputt)
- Haarband (Taiwan-Wall in Tonsai)
- Kameratasche (kaputt) .
- 4 Thailändische Regencapes (gehen schon beim Angucken kaputt)
- Batterien
- Tanjas Ring, von Hanni selbst gemacht (verloren in den Red Rocks bei Las Vegas, immerhin ein würdiger Ort)
- Thailändische Armbanduhr (von Anfang an kaputt)
- ein Viertel Backenzahn von Tanja (Tonsai)
- 1 Monat später: die provisorische Füllung von Tanjas Backenzahn
- Tanjas Crock (also ein Schuh davon, Na Pha Tang)
- der Knopf von Tanjas neuen Crocks
- Rasierer
- Strandmatte
- Halbe Expresse (einer der beiden Klippkarabiner...plötzlich weg)
- Ulis Handy (geklaut)
- und alles was halt so bei der Laundry verschwindet: 2 einhalb Paar Socken, eine kurze Hose, eine Hotpants...dafür haben wir einen weißen Slip dazu gewonnen.
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Als kleines Fazit ein paar hochtrabende Worte (was wir eigentlich schon wussten aber noch einmal bestätigt bekommen haben): spare nicht deine Lebenszeit sondern lebe jetzt und genieße den Augenblick!
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So, das war's, der Alltag kehrt wieder ein...interessiert keine Sau. Daher: Tschöhö, Sok di, und ganz liebe Grüße von Tanja und Uli

Dienstag, 29. März 2011

19.03.-28.03.2011 Thakhek / Bangkok, die letzten Tage

Haben nach wochenlangem Warten auf neues Einbohr-Material (also Bolts und Platten) endlich die Lieferung erhalten...und dann waren es die falschen Bolts! . Muessen nun sowieso erstmal nach Vientiane, zwecks Vertraege besprechen. Allet supi! Nur das Fotografieren vergessen, daher keine Fotos. . Wieder in Thakhek, kommt eeeeeeendlich die ersehnte und richtige Lieferung. Haben noch 4 Tage Zeit um 104 Bolts in die Waende zu knallen. Wecker geht taeglich um 6:30 Uhr...der Urlaub ist schon laengst vorbei! Suchbild: wo ist Uli, der hier wohl seine bisher abgefahrenste Route bohrt...durch den Geburtskanal im Fels. Bis zur Daemmerung wird gewerkelt.... ...und schnell noch die Route fuer den Topo (= Kletterfuehrer) fotografiert. Dank unserer super hightech Sony Kamera mit Malfunktion koennen wir die Route schon mal provisorisch einzeichnen. Na Volker, erkennst du die Loecher? Kleine Hilfe: Einstieg ist der gleiche wie 'To Bobby'.27.03.2011 - geschafft! 104 Bohrhaken, das sind 12 Routen in 4 Tagen...davon Tanja 1 einhalb unter Gestoehne, Geschnaufe und Gejammer, die anderen 10,5 Routen der Uli. Hier unsere letzte mit 2 Seillaengen: "Saugeburt" (die mit dem Geburtskanal), ca. 6c und "Schweineruessel", (weil da so'n ruesselartiger Tufa runterhaengt, an dem man sich festkrallen kann), ca. 7c. . Leider boesartiger Abschluss durch Killerangriff von mindestens 350.782 roten Riesen-Ameisen. Beim Ablassen am Seil durch den Baum - nach 4 Stunden Bohraktion von 32m-Route, davon 10m waagerechtes Dach - wurde Uli gnadenlos besprungen und angeknabbert. Da war sogar Uli mal am Jammern. Ab nun beginnt der Abschied in Raten. 1. (27.03) Hier der letzte Abend in Laos. Treffen uns mit Peter und Nina, die schon letztes Jahr Kletterrouten in Thakhek eingebohrt hatten. Sind hier fuer 2 Wochen im hiesigen Krankenhaus beschaeftigt zwecks Erfahrungsaustausch. Bekommen einen kleinen Einblick in das Krankenhaus-Leben von Thakhek...hoert sich gar nicht schlecht an, wir sind beruhigt. . Des Weiteren sind hier die 2 Kletterer Juergen und Grischan, die sich einen Wolf freuen, unsere letzten Routen erstzubegehen und damit namentlich im Topo landen. Schande: wir hatten es zeitlich nicht mehr geschafft die Routen selbst zu klettern. . Und weiterhin eine neue Bekanntschafft: Dirk aus Deutschland, seit 3 Jahren in Thakhek, Entwicklungshelfer und Hoehlenfuehrer.

2. (28.03.) Abschied von Ulis Kletterschuhen. Dank Tape haben sie's noch bis zum Schluss durchgehalten. Meine dagegen: schoen und strahlend wie am ersten Tag. Tja, wenn man sauber klettert geht's auch den Schuhen besser... 3. Packen. Thema fuer sich...was bleibt hier, was nehmen wir mit? Koennen gluecklicherweise 4 Kartons, einen Seilsack und das Moped bei Lenoy von GD unterstellen. 4. Letzte 'Foe' (Nudelsuppe mit vielen frischen Kraeutern) am Mekong (13 Uhr). Dann weiter mit der Faehre ueber den Mekong nach Nakhon Phanom (15 Uhr), mit dem Tuk Tuk zum Busbahnhof, mit dem Nachtbus (18 Uhr) nach Bangkok, mit dem Taxi (4 Uhr) in die Stadt. Einchecken (5 Uhr). 5. Letzte Fruchtshakes in Bangkok, dabei VORletzten Blog erstellen. Uli schreibt Tagebuch.


Da sitzen wir nun uns lassen unsere Reise Revue passieren. Morgen frueh um 9 geht der Flieger nach Frankfurt. Haben zu Hause bei unseren Eltern schon mal eine Lasagne mit viel viel viel und noch mehr Kaese bestellt, mal sehen ob unser Wunsch in Erfuellung geht.

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Neben mir kommt grad die Verkaeuferin mit der Froschratsche vorbei: Eine Frau in Tracht mit Bauchladen und viel Krimskrams. Geht damit an den Strassencafes von Tisch zu Tisch und ratscht immer auf ihrem Holzfrosch-Verkaufsschlager rum. Die Damen hatten wir schon anfangs unserer Reise als Peruanische Mafia enttarnt. Frosch und Mafia begegneten uns in allen bereisten Gebieten immer wieder, ist gar nicht mehr wegzudenken. Kann ziemlich nerven, aber nun musste ich nur noch schunzeln. Netter Abschluss.


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Melden uns dann noch ein letztes Mal aus good old Germany.


Liebe Gruesse von Tanja und Uli

Freitag, 18. März 2011

09.03.-18.03.2011 Thakhek

Die letzten Tage sind gezaehlt...wie ihr alle aber wohl mitbekommen habt sind wir schwer beschaeftig mit Advertisement: Facebook Account, Freunde sammeln. Google wird ausgesaugt: Googlemail, Googleanalytics, Googelplaces. Die Rueckmeldung auf unsere Mailaktion war gigantisch, hoffentlich bleibt das so wenn die Huetten erstmal stehen! Haben beim Klettern und Arbeiten immer wieder nette Gesellschaft von den Jungs aus den Nachbardoerfern. Hier wurden wir spontan bei dem Farmer, der beim Klettergebiet wohnt, auf Beerlao und Sticky Rice mit Huehnchen eingeladen (das Huehnchen das am Vortag noch froehlich um das Haus wetzte). Auch zu Besuch: Mr. Keo, der Landbesitzer. Verzweifelte Kommunikationsversuche auf Laotisch (man spricht hier kein Wort Englisch). Viele Worte auf Laotisch sind identisch, nur die Tonart variiert, die dann ausschlaggebend ist fuer den Inhalt des Wortes. So kommen Saetze wie "Ich heisse Beerlao" anstatt "Ich kaufe Beerlao" zustande. Seitdem ein Running Gag. Watt hamma jelacht!
Sonst haetten wir eigentlich nicht so viel Neues zu berichten. Haben schon fast schlechtes Gewissen...tschuldigung! Zum Glueck gabs aber zwischendurch unseren kleinen Unfall, so koennen wir euch wenigstens damit bei Laune halten. Hinterreifen ploetzlich blockiert, plumps, lagen wir da. Nix passiert, nur die Honda wollte nicht mehr. Also mit dem naechsten, eigentlich schon voellig ueberladenen Sawnthaew (ausgesprochen: Songteo, ein local bus) zurueck nach Thakhek. Nie haetten wir gedacht dass wir, geschweige denn das Moped, da noch reinpassen. Direkt zur Werkstatt, Motor komplett saniert. Am naechsten Tag fuhr die Kiste wieder. Waehrend in Japan die Katastrophe ausgebrochen ist beschaeftigen uns so profane Fragen wie 'welche Fliesen sollen denn ins Bad'? Strange. Aus Mangel an weiteren Neuigkeiten laden wir hier mal unsere Bodenfliesen-Favourits hoch. Jeder darf seinen Senf dazu abgeben. Oben was fuer die Schlichten. Die obere Reihe ist gemeint, zu haben in hell oder braun/beige. Ist nur fuer eine Flaeche von 4x1.30 m gedacht, also keine Angst vor Spielereien. Oder lieber mit mediterranem Flair. Etwas Neues haetten wir doch noch: nu ist auch der Pachtvertrag zwischen Mr. Keo und Greendiscovery unterzeichnet. Auf 20 Jahre....njok njok (= Prost!). Mal sehn wie lange es dauert dass wir das Schreiben auch lesen koennen, ist ja alles auf Laotisch.

Dienstag, 8. März 2011

27.02.-08.03.2011 Thakhek

Die Tage rasen so dahin...taeglich gibt es einen kleinen Baustein mehr fuer die Operation 'Climbers Home'. Einer davon: ein Radiointerview mit Ariane von einem Oesterreichischen Radiosender. Ausstrahlung (oder wie sagt man beim Radio?) im Juni oder Juli Ein weiterer Meilenstein in unserer Climbers Home-Vorbereitungsphase: die Suche nach geeigneten Kletterguides. Lanoy von Greendiscovery stellt uns 3 seiner Trainees vor: Mik, Nid und Nyai. Uli spielt den Kletterlehrer. Nyai , 18 Jahre, entpuppt sich als Naturtalent: er huepft am 2. Tag mal eben eine 6a+ hoch, die Kletterer hier, alle mit jahrelanger Erfahrung, staunten nicht schlecht. In Laos geht mans immer ne Runde gemuetlicher an. Abends dann bei Lanoy zum Abendessen. Es war ein Kommen und Gehen, kaum dreht man sich um, hockt da schon wieder jemand anders. Es gab pan kao poon (=gewickelte Reisnudeln). Man schmeisst ein paar Zutaten (ein bisschen Beef, ein paar Reisnudeln, Pfefferminze, Thaibasilikum, gruene Bohnen, Tomaten) auf ein Salat- und ein Kohlblatt, rollt dies wie eine Fruehlingsrolle zusammen und tunkt diese in eine suesssaure Sauce. Ohne Besteck. Koestlich und sehr gesellig. Nach 2 Tagen Kletterschulen wolln wir aber auch mal wieder ran. Uli hier in der neuen Route, die der Flo vor ein paar Tagen eingebohrt hat: Jungle King, 7b+. Das Foto kommt in unseren Kletterfuehrer. Uli hat mittlerweile schon fast jede Route hier abgegrast, incl. der 8a. Also: weiterbohren. Machen schon mal Bekanntschaft mit unerer zukuenfitgen Nachbarschaft. Das ist Boe, wird ausgesprochen wie eine Ziege meckert. Ist schon 10 Jahre alt, sieht aber aus wie 6. Bringt mir immer ein paar laotische Worte bei. Ich glaube er ist entsetzt von meiner Aussprache. Aber nun das Wichtigste, endlich koennen wir es sagen, ach was....herausschreien!: WIR HABEN DIE ERLAUBNIS! - WIR KOENNEN ANFANGEN ZU BAUEN! - DAS WARTEN HAT EIN ENDE, WIR STARTEN DURCH! - IHR WERDET BOMBARDIERT MIT WERBUNG! - RUND UM DEN GLOBUS WERDEN HEUTE MAILS VERSENDET, WELCH EIN SPASS! . Owei, wo fangen wir an? Erstmal ein Beerlao auf den Schreck. Dann die Eltern anskypen. Liebe(r) Usi, Otto, Hanni und Manfred....von hier aus hatten wir gestern telefoniert und haetten wir ausgesehen wenn ihr uns ueber die Kamera haettet sehen koennen. . Also Jule, an den Start, wir muessen verhandeln und die Website fuettern! Daniel: was macht die PR? Anne, steht der Bericht fuer den Koelner Stadtanzeiger? Leif, ran an die Bohrmaschine... Gekraemse, wir melden uns schon mal bei dir fuer einen Privat-Erste-Hilfe-Kurs an! . Leute, wir brauchen eure alten Kletterschuhe (Loecher sind egal), gebrauchte Seile, ausrangierte Klettergurte (sofern noch in Ordnung). Nix wegschmeissen, wir koennen alles gebrauchen! Und nun: Urlaub fuer zwischen Oktober und Mai einreichen und Flug nach Bangkok buchen! . Die naechsten Schritte sind hier folgende: - Lanoy holt sich Preise fuer Holz ein - Inthy gibt Ulis Bauzeichnungen an einen constructor weiter und erstellt dann eine Kalkulation - Vianney bereitet die Vertraege vor: den Pachtvertag zwischen Greendiscovery und dem Landbesitzer und den Partnervertrag zwischen Greendiscovery und uns (bitte keine Nachfragen, ja, wir passen auf!) - erstmal wird eine Musterhuette gebaut, bestenfalls in der Zeit in der wir noch hier sind. - geplant sind 1 Restaurant mit Privatgemaechern fuer uns, 10 Zweier-Bungalows, ein Dorm mit 6 Betten und eine Personalhuette So, muessen nun arbeiten....