Sonntag, 27. Februar 2011

15.-26.02.2011 Thakhek / Paksong

Liebe Baerbel, wir gratulieren dir ganz herzlich und wuenschen dir alles Liebe zum Geburtstag - suk san wan kuut! Und hier mal wieder kleines Update von uns. Da wir nun nicht mehr so viele Ortswechsel haben, stellt sich so was wie ein schoener Alltag ein. Sind hin und wieder mal ganz kulturell unterwegs: Ein Festival in Thakhek bei der grossen Stupa. Hat irgendeinen religioesen Hintergrund, es gab jede Menge Opfergaben zu kaufen, um diese dann vor der Stupa abzulegen. Wir haben uns aber eher den weltlichen Freuden hingegeben. Uli und mich juckte es in den Fuessen, wir waeren zu gerne auf diese Huepf- und Rutschburg toben gegangen. Aber das Durchschnittsalter lag bei 5, da waere unsere Anwesenheit eher unpassend. Haben wir uns also dem Luftballon-Dart hingegeben...Weiterhin gabs Autoscooter, Fressbuden en masse, Riesenbuehnen, mal mit traditionell-laotischen Klaengen, mal mit Rockmusik. Ist ganz lustig wenn Laoten Englisch singen. In unserer Bleibe haben sich gerade eine Menge Kletterer eingefunden. Man sortiert sich entsprechend: es gibt immer die Gruppe "Looper" (die, die die grosse 3-Tages-Runde ab Thakhek durch die Provinz Khammouane per Roller fahren...und halt die Gruppe "Kletterer". Manche fahren auch zweigleisig, die sogenannte Mischgruppe. Hier also ein kleiner Haufen Kletterer beim Barbeque, hauptsaechlich aus Deutschland, Sachsen und der Schweiz...und der arme einzig englischsprachige Schotte, Ben. Uli schuettelt laessig ein paar Kommentare und Verbesserungsvorschlaege ausm Aermel... ...waehrend sich Tanja fuer die Zukunft des Klettergebiets einsetzt. Scheiss Emanzipation. Ben (besagter Schotte) hat Heidenspass bei der Fotosession (wobei er der Fotograf ist, nicht das Model). Um gute Kletterfotos zu schiessen muss man halt auch mal in der Wand haengen. Uli hat sich aus der Haengematte bequemt und ist auch wieder am schuften. Ist ein Suchbild, allerdings sehr schwierig. Kleiner Tip: Uli traegt felsfarbene Kleidung. So, wir verlassen tatsaechlich unser geliebtes Thakhek fuer ein paar Tage und schauen uns das neueste Projekt von Greendiscovery an: Ziplinen im Dschungel mit Uebernachtung im Baumhaus! Inthy, der Chef von Greendiscovery, hat uns dazu eingeladen. Er selbst ist auch zugegen, da er sich gleichzeitig vor Ort mit Journalisten trifft, die ueber das Projekt berichten werden. Wir fahren also nach Paksang in der Provinz Champassak, 4 Std. Autofahrt suedlich von Thakhek. Treffpunkt aller Teilnehmer (ca. 12 Leute + 5 Guides) ist ein kleines Dorf in der Naehe. Nebenbei noch ein wenig Kultur aufgeschnappt: Die Bevoelkerung hier lebt hauptsaechlich vom Kaffeeanbau. Die Kaffeebohnen werden also gepflueckt, getrocknet (s.u.) und (hier jedenfalls) im Wok geroestet. Heraus kommt "Lao gaffee" Schon der Weg zu den Ziplines ist eine Freude. Das ist also Ziplinen: man schwingt sich ueber den Wipfeln des Dschungels per Seilbahn von Station zu Station...

..bis wir zu den Baumhaeusern gelangen. Hier erstmal ein Freestyle-Bad. Zu unserer Baumhuette kommt man auch nur per Seilbahn, abends wird dann halt duch die Finsternis gezippt.

Wir staunten nicht schlecht: sehr gemuetliche Inneneinrichtung, eigenes Klo, Tee in der Thermoskanne...nur der Radau im Dschungel war echt heftig.

Hier einer der leiseren Bewohner. Wieder ein Schmankerl fuer die Biologen.


Wir konnten nun also Inthy endlich mal bei dem ein oder anderen Lao gaffee kennenlernen, und er uns, ganz entspannt und stundenlang. Was fuer ein feiner Mann! Was wir noch an Bedenken hatten konnte er beruhigen. Trotzdem heisst es immer noch: warten.

Am naechsten Tag Rueckmarsch. Alles was wir am Tag zuvor laessig runtergezippt sind, hiess es nun wieder zu Fuss aufsteigen. Teilweise ueber eine Via Ferrata....oder im Eilmarsch Inthy hinterher. Wir liessen uns nicht lumpen, gaben alles (schliesslich sind wir doch die Moechtegernsporties) und haben gerade noch Fuss halten koennen. Den mueden Rest der Gruppe hatten wir ziemlich schnell abgehaengt, so konnten wir dafuer aber ziemlich lange rasten. Die letzten Meter haben wir mit 14 Leuten in einem Jeep zurueckgelegt. Cooler Abschluss.


Wer mehr darueber erfahren moechte: www.greendiscoverylaos.com/treetop/treetop.html

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Sind nun wieder in Thakhek, sind voll gespannt, voller Tatendrang, voller Freude was da so auf uns zukommt. Neues Equipment zum Einbohren ist schon bestellt. Wir haben mit den Kletterern hier immer wieder fleissige Helferlein, jeder ist ganz wild aufs Routenbohren, herrlich!

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Der Kletterfuehrer fuer Laos nimmt langsam Gestalt an, wir basteln ein schoenes kleines Buechlein.


Ihr hoert von uns!

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Liebe Gruesse von Tanja und Uli

Sonntag, 13. Februar 2011

ab 29.01.2011 Thakhek

Internet ist grad ziemlich schwierig, Wifi etwas schwach auf der Brust hier in unserer Bleibe, muessen fuers Bilderhochladen immer in die Stadt ins Internetcafe...verzeiht die Verzoegerung. Sind also wieder in Thakhek, unserem hoffentlich baldigem Zweitzuhause. Dies ist unsere Bleibe fuer die naechsten 2 Monate: die Travel Lodge. Was hier super ist: endlich ein Badezimmer das nach dem Duschen nicht unter Wasser steht. Klingt merkwuerdig, ist uns aber in ganz Thailand, Laos, Vietnam fast immer begegnet: die Nasse-Fuesse-Badezimmer. Voll doof und unpraktisch. Die alte Dame macht alles wieder schoen. Jeden Morgen wird akribisch gefegt. Sie nimmt ihren Job sehr ernst. Bei Mr. Ku, dem Mopedverleiher nebenan, investieren wir gross in die Zukunft: ein Second-Hand-Moped. Feuerrote Honda! Geschwindigkeitsmesser, Tankanzeige und Kilometerzaehler kaputt, der Elektrostart geht nicht mehr (also muss gekicktstartet werden), das Ruecklicht will nicht, das Schloss fuer den Sitz ueber dem Tankdeckel fehlt. Aber ansonsten eine tolle Kiste! (...ja, wir haben das Ruecklicht reparieren lassen...der Rest ist Schnickschnack). Zu Neujahr der Viatnamesen (Anfang Februar) hat uns Mr. Ku (selbst Vietnamese, aber in Laos aufgewachsen) gebeten, nach Mitternacht in sein Haus zu kommen um Neujahrswuensche zu ueberbringen. Er wollte damit sicherstellen, dass die ersten Besucher im neuen Jahr Weisse aus dem Westen (ich hoffe ich erzaehl keinen Mist) sind, was anscheinend Glueck bringen soll. Haben zaehneknirschend zugesagt (wir waren totmuede), konnten die Bitte einfach nicht ausschlagen, gingen also um 21h ins Bett, Wecker auf kurz vor 12, um 0:15h auf den roten Flitzer geschwungen und zu Mr. Ku, seiner Frau und seinem Vater, die Schwelle uebertreten, Neujahrswuensche ueberbracht. Halbe Stunde an den reich gedeckten Tisch und quatschen. Die gleiche Prozedur sollten wir bei seinem Bruder nebenan wiederholen, dieser lag aber gluecklicherweise schon betrunken im Bett, so dass wir endlich zu Hause weiterschlafen konnten. War alles in allem trotzdem eine tolle Sache, Mr. Ku ein so netter und herzlicher Mann. Er hatte sich richtig ueber unseren Besuch gefreut. Und: er hat tatsaechlich recht, wir waren echte Gluecksbringer...sein Vater hatte 3 Tage spaeter 100 Dollar im Lotto gewonnen. Sind voller Tatendrang, kaufen erstmal tuechtig alles ein um Kletterrouten zu bohren. Einen Vormittag ziehen wir durch saemtliche Knuessellaeden von Thakhek, um jedes Stueck wurde emsig gefeilscht. Man wusste uns nicht so ganz einzuordnen. Halber Meter Plastikroehrchen ist eher touristenuntypisch, aber prima um Bohrloecher auszupusten. Unsere Errungenschaften: Hammer, Schraubenschluessel, Drahtbuerste, das Roehrchen, Machete, Schleifstein, Saege, Bohrer, Kinderzahnbuerste (auch zum Loecher saeubern) Eigentlich etwas duerftig ausgeruestet, wir haben keine 'Friends' (Klemmgeraete zur Selbstsicherung) , nur ein paar Keile und Skyhooks. So haengt man dann 4 Stunden am Fels. Ab und zu wird gewechselt. Namensgebung fuer unsere erste Route Einen Abend sind wir mit Lanoy unterwegs, der hier ansaessige Vertreter von Greendiscovery. Werden mit ihm bestimmt oft zu tun haben in der Zukunft. War ein sehr witziger Abend, der in dem Discoboot von Thakhek endete. Laotische Livemusik und Beerlao.


Duesen durch die Gegend....



...auf der Suche nach weiteren potentiellen Kletterfelsen.



Dann noch ein Besuch beim Buddha-Cave, bei dem die groesste Attraktion dann aber der kleine Affe war der hier eine Riesenshow abgezogen hat.


Auch nach 4 Monaten Asien entdecken wir immer noch neue Dinge auf den Maerkten. Es bleibt spannend.


Wir sind in einer weiteren Warteschleife angelangt...die 15 Bolts, die uns die Oesterreicher, die wir auf Cat Ba Island getroffen hatten, netterweise in Thakhek hinterlassen hatten (vielen vielen Dank nochmal an Stev, Mario, Franz und Josef !!!), sind verschossen. Neues Material hatten wir ja schon in Vientiane geordert, aber ganz nach laotischer Fasson laesst dies auf sich warten. Wir nutzen die Zeit um einen Topo (=Kletterfuehrer) von Laos zu erstellen. Vor Ort wird gemalt....



und gezeichnet und fotografiert...



...und 'zu Hause' von morgens bis abends am Computer gewerkelt.




Abendlicher Blick ueber den Mekong, auf der anderen Seite ist Nakhon Phanom (Thailand).



Und weils so schoen ist hier nochmal unser morgendlicher Blick im Klettergebiet.


Hier die Nachbarschaft. Gleichzeitig Suchbild: wo ist der Indianer?


Ein kurzer Einblick in das Gebiet, in dem wir uns niederlassen wollen. Et lohnt sich reinzuschaun!


Neuester Stand: Baugenehmigung laesst auf sich warten, also nix Neues zu berichten. Melden uns bald wieder. Tschoehoe!

Samstag, 5. Februar 2011

23.01.-29.01.2011 Bangkok - Vientiane

Auch das 2. Mal Tonsai war ne Wucht, muessen aber nun weiter nach Vientiane. Haben eine Strecke von fast 1500 km vor uns. Zu Beginn per Bus... ...dann 2 Naechte hintereinander im Nachtzug. Jeder hat ne kleine Kajuete, ab und zu fahren Snacks und Getraenke an einem vorbei, morgens dann die Breakfastvariante. Nachtzugfahren ist ne prima Sache. Zwischenstopp in Bangkok. Kommen morgens an, abends gehts erst weiter. Nutze die Gelegenheit zum Zahnarzt zu gehen. Backenzahn ein Viertel rausgebrochen, erhalte eine provisorische Fuellung. Macht 15,50 Euro, da kann man nicht meckern. Dann noch ein wenig im MBK-Center flaniert, neues Handy fuer Uli kaufen, seins ist ja futsch. Treffen zufaellig alten Kumpel. Die letzten Stunden noch ein Pad Thai vor dem Bangkoker Bahnhof. In Vientiane morgens angekommen, erstmal zu Greendiscovery. Erlaubnis noch nicht da, aber wir koennen schon mal nach Thakhek um Routen zu bohren (wir berichteten schon...). Haben eine schoene Einkaufsliste erstellt. Greendiscovery wird uns die Bohrhaken, Schlingen und den ganzen Kram hinterherschicken. Muessen aber noch auf die Bohrmaschine warten, bevor wir weiterziehen koennen. Dann laotische Handykarten kaufen. Handy funktioniert tatsaechlich, wer haette das gedacht. Abends werden am Mekong lecker Fressbuden aufgebaut. Ist ganz neu gebaut, vor 2 Monaten war hier noch Baustelle. Suchbild 1: wo ist Uli? Und mal wieder Markt. Diesmal unter dem Aspekt: was kann man in Laos kaufen (bzw. nicht kaufen) und was kost das? Machen unsere ersten Konversationsversuche auf Laotisch, das ein oder andere Gespraech war schon sehr intensiv: "was kost das? 20000 Kip. Haeh? 20000 Kip. Achso. Und das? 10000 Kip. Haeh?" ... usw.). Uebrigens Suchbild Nr. 2, Schwierigkeitsgrad 7a: wo ist Tanja? Unter dieser (einzigen Schatten spendenden) Palme haben wir quasi 3 Tage verbracht, haben hier unseren Arbeitsplatz eingerichtet. Wir waren schwer beschaeftigt mit Mails schreiben, Internetseite vorbereiten (was dann aber scheiterte), Laotisch lernen. Der kleine Pancakemann hat Uli in die hohe Kunst des Teigschleuderns eingewiesen. Und wieder warten, diesmal auf den Pickup, der uns zum Bus nach Thakhek bringt. Links die fehlende Glasfront und der angebrochene Pfeiler. Nachts sind 4 betrunkene Frauen mit ihrem Auto in unser Guesthouse gesaust, Kurve nicht gekriegt. War ein ziemlicher Rumms. Am Tag davor ist an gleicher Stelle das gesamte Schiebefenster aus dem 2. Stock gekracht, einfach so beim Fensterputzen. Die Stelle sollte man meiden. Wir freuen uns riesig, dass wir soviel Zuspruch fuer unser Projekt erhalten haben, vielen Dank dafuer! Seid herzlich gegruesst von Tanja und Uli